Die
Lanze des Ruhms sticht endlich in See und unsere Freunde sind auf dem Weg nach
Askir. Doch es wäre zu einfach, würde diese Reise ohne Probleme verlaufen.
Jeder der erschöpften Helden hatte auf etwas Ruhe und Erholung und
freundschaftliche Gespräche gehofft.
Doch eine ungewöhnliche Reisegefährtin und Angus Wolfsbruder machen die
beschaulichen Pläne zunichte. Der Nordmann ist Leandra ein Dorn im Auge und
auch die anderen haben Probleme mit der offenen, lauten und unbeschwerten Art
des riesigen Kriegers, der sein Herz auf der Zunge trägt.
Doch
als die Lanze des Ruhms von Piraten überfallen wird, erweist sich die
Anwesenheit des mächtigen Kriegers und seiner Blutaxt als sehr hilfreich. Auch
die mysteriöse Frau ist eine begnadete Kämpferin, die sogar Zokora in den
Schatten stellt.
Bei
einem Gefecht mit den Piraten geht Havald über Bord. Er verliert Seelenreißer
und scheint dem Tode geweiht. Doch eine Horde Delphine trägt ihn an Land. Doch damit ist ihm nicht wiktlich geholfen.
Die Feuerinseln, auf denen er strandet, sind in der Hand des Feindes, der hier einen
mächtigen Stützpunkt aufgebaut hat. Unterstützt werden die Truppen des
Nekromantenkasiers von den Piraten.
Havald bleibt nur die Chance, sich als Pirat auszugeben und zu
versuchen, von der Insel zu fliehen. Askir muss vor der drohenden Gefahr gewarnt
werden, denn ahnt, wie groß die Flotte des Gegners ist und wie nahe der Feind
schon vor den Toren des Kaiserreichs steht.
Während
Havald versucht, von der Insel zu entkommen, werden die anderen Gefährten von
den Piraten gefangen genommen. Während Zokora, Varosch, Angus und die geheimnisvolle
Frau entkommen können, wird Leandra zu Fürst Celin gebracht, einem Nekromanten
und Anführer der feindlichen Flotte. Er zwingt Lendra unter einen Bann, so dass
sie fortan glaubt, schon immer Thalak gedient zu haben. Als Havald dies
erfährt, unternimmt er alles, um seine Königin des Herzens zu befreien.
Kommentar:
Nachdem
ich Band vier nur noch mittelmäßig bewertet habe, war ich überrascht, wie
Richard Schwartz hier eine Kehrtwende schafft und die Spannung neu aufbauen
kann. Man meinte, die Helden mittlerweile zu kennen aber sie alle bekommen
nochmals neue Facetten und entpuppen sich als vielschichtiger als gedacht. Der
Nordmann Angus bereichert die Geschichte ungemein und sorgt mit seiner
unnachahmlichen Art für einige Lacher. Im Gegensatz zu Havald und den anderen
Gefährten ahnt der Leser aber schon bald, was sich hinter der Fassade des
gutmütigen Nordmanns versteckt. Hier hat man das Gefühl, dass der Autor dem
Leser ein eigenständiges Denken nicht zutraut, zu lange wird um die
Angelegenheit herum geredet, statt die Fakten auf den Tisch zu legen und die
Geschichte damit noch mehr zu bereichern.
Die
Hälfte des Buches muss Havald diesmal seine Abenteuer alleine bestehen. Zum
Glück für ihn und die Leser, denn nach der ganzen Gefühlsduselei und dem
Liebeswirrwarr war man etwas genervt. Hier besinnt sich der Autor wieder auf
die Stärken des Kriegers. Havald fällt über Bord und verliert Seelenreißer.
Seit über 200 Jahren fühlt sich der alte Krieger sich erstmals wieder frei.
Frei von seinem Gott und allen Verpflichtungen. Doch kann er als einfacher
Mensch bestehen? Bisher wurde er wegen Seelenreißer respektiert, geachtet und
gefürchtet. Nun muss er seinen Mann stehen und seinen Wert beweisen. Kann er
sich Respekt und Freundschaft auch als normaler Sterblicher verdienen? Wie Zokora letztendlich feststellt, Havald
findet immer und überall die merkwürdigsten Freunde. Auf den Feuerinseln sind
es der Pirat Markos Bluthand und der Elf Arkin. Auf dem Kriegsschiff
Schneevogel sind es Korporal Amos und
Lanzenkapitän Elgata. Havald ist somit auch ohne das Schwert ein Mann, der die
Freundschaft und Treue anderer an sich binden kann. Das macht die Figur glaubwürdiger und
menschlicher, als sie in Band eins bis vier erschienen ist. Der Wechsel in der Gruppe sorgt für Spannung
und Abwechslung. Erst waren es Armin und Serafine, die zu den Gefährten
gestoßen sind, diesmal ist es Havald, der für Abwechslung sorgt. Trotz allem
ist und bleibt Zokora meine Lieblingsfigur. Ihre Versuche, den Menschen zu
verstehen, scheitern oft an deren Ambivalenz. Zokora ist gerade und direkt, sie
sagt was sie denkt und handelt, wie es erforderlich ist, ohne je an sich zu
zweifeln oder falsche Rücksichten zu nehmen.
Was
ich bisher nicht verstanden habe, warum das Wolfsamulett aus Band eins nie
wieder zum Einsatz kam. Die schweren Verletzungen, die die Freunde immer wieder
erhalten und sie an die Schwelle des Todes führen, könnten mit diesem Amulett
sofort geheilt werden. Dieses ganze in die Länge ziehen, ob nun jemand überlebt
oder nicht, ist meines Erachtens, überflüssig, würde man die Kette nutzen.
Das
Cover ist in beeindruckenden Rotschattierungen gehalten und zeigt einen Turm
auf den Feuerinseln. Dezent aber eindringlich. Wie schon in den vorherigen
Bänden vermerkt, fehlt mir hier Kartenmateriel und Hintergrundinformationen zu
Land und Leute, Kultur und Religion. Bei einer so ausgefeilten und
umfangreichen Storyline etwas schade.
Fazit:
Nach
einem eher enttäuschenden Band vier nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf.
Havald ist in diesem Band lange alleine auf sich gestellt und kann seine
Fähigkeiten diesmal voll zum Einsatz bringen. Spannend und unterhaltsam, mit
einer Prise Humor. Was will man mehr.
8 von 10 Sternen
Titel:
Die Feuerinseln
Reihe:
Das Geheimnis von Askir Band 5
Autor:
Richard Schwartz
Verlag:
Piper, TB, 544 Seiten:
ISBN:
978-3492268219
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