Log entstammt
einen kleinen Dorf, abseits gelegen und von den technischen Errungenschaften
noch unberührt. Erst als seine Schwester
an einer Krankheit stirbt, die nicht tödlich hätte verlaufen müssen, erfährt
der junge Mann, dass es für Dörfer wie das seine medizinische Hilfe und Gelder
aus der Stadt gibt. So macht sich Log auf und begibt sich in die Stadt Zorin, um für sein Dorf Hilfe und
Unterstützung zu beantragen. Doch die
Mühlen der Demokratie mahlen langsam und so vergehen Monate, ohne das Log etwas
erreicht. Sein Zorn auf die Mächtigen und Reichen, der bisher nur schwelte,
wächst zu einer unbändigen Wut an. Als er in dem kleinen Antiquitätenladen
seines einzigen Freundes Uffrin ein Zauberbuch findet hat der junge Mann
endlich ein Mittel in der Hand, um gegen die Ungerechtigkeit in Zorin
vorzugehen.
Magie ist aus der Welt schon lange verschwunden und vergessen, niemand glaubt an die Existenz dieser alten Macht. Als der wohlhabenden Reporter Parett die seltsamen Vorkommnisse in Zorin zu untersuchen beginnt, kreuzen sich die Wege der beiden Männer, die gegensätzlicher kaum sein könnten.
Magie ist aus der Welt schon lange verschwunden und vergessen, niemand glaubt an die Existenz dieser alten Macht. Als der wohlhabenden Reporter Parett die seltsamen Vorkommnisse in Zorin zu untersuchen beginnt, kreuzen sich die Wege der beiden Männer, die gegensätzlicher kaum sein könnten.
Kommentar:
Choices,
die Mächtigen ist das zweite Buch des jungen Autors Nils Nöske. Obwohl mir die
Besessenen ebenfalls sehr gut gefallen hat, wirkt dieses Buch auf mich reifer,
durchdachter und erwachsener. Während Gillard und seine Freunde sehr naiv und
optimistisch waren und noch kindliche Wesenszüge aufwiesen, ist Log durch den
Verlust seiner Schwester und der Erfolglosigkeit seiner Bemühungen in Zorin
schon geprägt. In der Stadt herrschen Armut, Korruption, Gier und
Skrupellosigkeit. Die Armen werden immer weiter ausgebeutet und leben im Elend
und Chaos, die Reichen werden immer mächtiger und gieriger. Während Log aus
ärmlichen Verhältnissen stammt, verkörpert Parett alles, was Log verabscheut. Er
ist reich, erfolgreich in seinem Beruf, lebt in einem der höchsten Türme der
Stadt und wohnt mit der Liebe seines Lebens zusammen.
Die
Stadt besteht aus drei Ebenen. Der Kanalisation, in der Log arbeitet und auf die Elementarii
trifft. Die Straßen und Häuserschluchten, in denen die Armen und Vergessenen zu
Hause sind. Und die Ebene der Luft mit ihren hoch aufragenden Türmen der
Reichen, die mit ihren Flyern durch die Gegend fliegen, ohne dem Bodensatz
jemals nahe zu kommen.
Der
Autor schafft es sehr einprägsam, dem Leser die Einsamkeit, Wut und
Enttäuschung Logs zu vermitteln. In seinem Dorf hilft jeder jedem. Niemand musste
verhungern, wer weniger hat, dem wird etwas abgegeben. Die Menschen achten dort
aufeinander. Zorin wirkt auf Log wie ein Moloch, etwas, dass Verheißung
verspricht, jedoch eine wahre Hölle ist. Um in der Stadt nicht zu verhungern,
nimmt er eine Arbeit als Kanalisationarbeiter an und begibt sich in den Schlund
der Stadt. Er erkennt schnell die Ungerechtigkeit, die in Zorin herrscht. Und
anders als Gillard und seine Freunde, ist der junge Mann alleine in der Stadt
und der unfassbaren, unüberschaubaren und gnadenlosen Größe dieses Molochs
ausgesetzt. Erst als er Uffrin und dessen Enkelin Elreen trifft, gibt es so
etwas wie einen Hoffnungsstrahl.
Neben
Parett, seiner Verlobten Laia, Log und Elreen spielt noch eine Person eine
wichtige Rolle in den Geschehnissen: Kommissar Keldo, ein Beamter der
Städtesicherheit, der einigen Humor in die etwas düstere Geschichte bringt und
Parett oftmals zur Weißglut treibt.
Ich reihe
diesen Band unter urban fantasy ein, obwohl es durchaus auch als Crossover zu
SF angesehen werden könnte. Das Szenario in Zorin erinnert sehr an die
futuristischen Bilder in Filmen wie Elysium.
Das
Cover wirkt futuristisch, vermittelt einen guten Eindruck und passt zu der
Geschichte, während bei Band eins das Cover eher irritierend wirkte. Man hat
als Leser das Gefühl, dass man sich hier diesmal mehr Gedanken gemacht hat, wie
Inhalt und Cover zusammen passen. Das
Buch ist mit 376 Seiten nicht zu dick, auf keiner Seite langweilig und durchweg
spannend. Der Autor wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf und
schreibt flüssig und elegant.
Fazit:
Man
kann hier nicht von besser oder schlechter reden. Choices, die Besessenen, war
ein Erstlingswerk und wie seine Protagonisten, noch etwas unreif und naiv. Der
Autor ist an den Anforderungen gewachsen und legt mit diesem zweiten Buch eine
eindeutig komplexere Geschichte vor, die dem Leser mehr abverlangt und niemals langweilt.
8 von 10 Sternen
Titel: Coices-Die Mächtigen
Reihe: Choices Band 2
Autor: Nils Nöske
Verlag: Latos, TB, 376 Seiten
ISBN:9783943308570
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