Da ich während der offiziellen Eröffnung
des »Waypoint Fiftynine« leider keine Zeit hatte, werde ich das neue Etablissement
in den nächsten Wochen des Öfteren besuchen, um mich von der Qualität des
Angebots zu überzeugen.
Dabei werde ich Jörg und Günthers Kommentare
ignorieren, die sich, wie zwei Landeierin der Großstadt, redlich bemühen die
Menschheit dumm aussehen zu lassen.
Ich gehe zuerst auf die Geschichten ein
und am Ende folgt eine Zusammenfassung. Eigentlich wollte ich pro Woche eine
der Geschichten rezensieren aber sie sind teilweise so kurz, dass ich auch mehr
schaffe.
Es ist schon schlimm, wenn man von
seinem Erzeuger ein ganzes Leben lang vorgehalten bekommt, dass man ein
absoluter Versager ist. Eine Niete, eine Null, jemandem, dem nichts gelingt.
Eine Enttäuschung für die ganze Familie. Und dann schafft man es noch nicht
einmal zu sterben und tot zu bleiben. So ertränkt Fitz seinen Kummer im
»Waypoint Fiftynine« im Alkohol und findet in Sora eine
aufmerksame Zuhörerin.
Kommentar:
Die Gestalt von FitzMcGintleroy hat mich
schon etwas abgeschreckt, das mag daran liegen, dass ich nie »the walking dead«
geschaut habe und so einen Anblick nicht gewohnt bin. Sora ist da aus anderem Holz
geschnitzt. Ihr begegnen in der Kneipe die kuriosesten Gestalten und sie ist
einiges gewohnt. Hier zeigt sich, dass sie ein offenes Herz und Ohr für
jedermann hat. Statt die negativen Seiten des Gastes zu sehen, weist sie ihn
auf sein Können hin, motiviert ihn, muntert ihn auf. Ein Beweis, dass
Kellnerinnen durchaus auch den Job eines Seelenklempners übernehmen können. Die
Geschichte umfasst lediglich 8 Seiten, hat aber alles, was das Herz des Lesers
begehrt. Einen Beginn, eine Entwicklung und ein überraschendes und unerwartetes
Ende. Mir hat sie gefallen. Eine Bewertung der einzelnen Geschichten gibt es
erst am Schluss aber diese hat mich auf jeden Fall überzeugen können.
Lea Baumgarten -Opferbereitschaft
Kalzan gehört zur Rasse der G-O-2T, eine
Rasse, die ihre Gestalt ändern kann und fast nicht tot zu kriegen ist. Die
ideale Person, um ihre Dienste als Auftragsopfer anzubieten. Ja, ihr lest
richtig. Auftragsopfer, nicht Auftragsmörder. Der ehemalige Finanzminister des
Alterta Mondes muss vor seinen Häschern fliehen und hofft, im »Waypoint
Fiftynine« unerkannt untertauchen zu können. Doch die Kopfgeldjäger sind ihm
auch hier auf den Fersen. Daher kommt das Angebot von Kalzan gerade richtig.
Kommentar:
Die Idee hinter dieser Geschichte finde
ich grandios. Der ehemalige Finanzminister ist ein korrupter Politiker durch
und durch. Zitat von Seite 38:» dabei hatte er die Finanzen seiner Bürger
aufopferungsvoll verwaltet. Nicht nur
während seiner Arbeitszeit hatte er die Steuereinnahmen betreut, sondern auch in seiner
Freizeit.« Als Leser ist es undenkbar, dass dieser miese Sack, der sich keiner
Schuld bewusst ist, mit einem Haufen Geld, einem Luxusraumschiff und allen
Bequemlichkeiten einfach so davon kommt. Doch Kalzan bietet die ideale Lösung.
Auch diese Geschichte ist sehr kurz, schafft es aber, ein genaues Bild des Politikers
zu zeichnen. Die Autorin kommt kurz und knackig auf den Punkt und überzeugt auf
ganzer Linie.
Fortsetzung folgt.....
Titel:Waypoint Fiftynine
AutorInnen: Diverse
Verlag: Leseratten Verlag, TB, 498 Seiten
ISBN: 9783945230497
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