Ein
Sturm, nicht natürlichen Ursprungs, bindet eine Gruppe sehr unterschiedlicher
Menschen an einen einsamen, eingeschneiten Ort.
Sie sind vollständig von der Außenwelt abgeschnitten, doch zum Glück ist
der Gasthof Hammerschmiede ein relativ angenehmer Platz zum verweilen. Der Wirt
hat vorgesorgt, es gibt genug Vorräte für alle Gäste, genug Feuerholz und einen
sehr guten Wein.
Doch
schon bald gibt es die ersten Konflikte unter den Anwesenden. Während Havald,
ein alter Krieger, nichts als seine Ruhe haben möchte, suchen ein Trupp Söldner
und Banditen nichts als Streit. Gewalt
liegt in der Luft, zumal der Wirt drei hübsche Töchter hat, die das Blut der
Männer in Wallung bringen. Als ein Knecht des Wirts grausam ums Leben kommt,
machen sich Havald, die Sera Leandra und der Banditenführer Janos gemeinsam
auf, die Ursache für den Tod des Jungen herauszufinden. Sie entdecken unter dem Gasthof geheime
Gewölbe, die darauf hindeuten, dass der Gasthof früher anderen Zwecken gedient
hat. Doch den Mörder des Knechts finden sie nicht.
Als
sich herausstellt, dass einer der Gäste eine Dunkelelfe ist, ist für alle klar,
dass nur sie die Mörderin des Jungen sein kann und die Banditen und Kaufleute
verlangen, dass sie gelyncht wird. Havald kann dies zwar verhindern, indem er beweist,
dass die Dunkelelfe die Morden nicht begangen haben kann, doch die Gäste der
Herberge spalten sich in zwei Lager. Als
jedoch noch mehr Menschen im Gasthof zu
Tode kommen, müssen alle zusammen halten und das Geheimnis des alten Bauwerks
ergründen.
Kommentar:
Das
Szenario ist nicht neu. Eine Gruppe von unterschiedlichen Menschen wird
isoliert und in der Abgeschiedenheit brechen sich Gefühle bahn, die
normalerweise in den Tiefen der menschlichen Seele hausen. Von jedem Gast der
Hammerschmiede wird verlangt, dass er Stellung bezieht. Gut oder böse,
Beschützer oder Verbrecher, Täter oder Opfer, Agierender oder Zuschauer. Dieses
Muster erinnert an ein klassisches Rollenspiel, alles ist einfach strukturiert
aber durchaus spannend. Der Autor schafft es, auf engsten, begrenztem Raum ein
Szenario zu entfalten, das den Leser von Anfang an fesselt. Der Auftritt der
Sera Maestra Giancourt ist Film reif und katapultiert uns mitten hinein in das
Geschehen, wir werden ein Teil davon, sind selber Gäste der Hammerschmiede. Zu
diesem Gefühl trägt auch die Erzählform bei, die Richard Schwartz gewählt hat.
Er schildert die Ereignisse aus der Sicht des alten Kriegers Havald.
Zokora,
Lea und Havald sind die Hauptcharaktere dieser Geschichte. Dazu gesellen sich der Banditenführer Janos
und die Wirtstochter Siglinde. Alle sind mehr, als es den Anschein hat und sie
sind es, die dem Geheimnis der Hammerschmiede auf die Spur kommen. In den
versteckten Gewölben finden sie eine ehemalige Waffenkammer und in einer
unterirdischen Kammer liegen seltsame, von der Zeit unberührte Tote. Havald
verspürt bald eine tiefe Verbundenheit zu einem der Toten, dessen Schicksal ihn
nicht unberührt lässt. Es stellt sich
heraus, dass der Gasthof eine ehemalige Garnison ist, doch zu welchem Zweck sie
an einem so abgelegenen Ort errichte wurde, bleibt ein Rätsel.
Obwohl
die Geschichte durchaus spannend ist und flüssig erzählt wird, bekommt sie von
mir nicht die volle Punktzahl. Die Charaktere sind zu eindimensional. Der
alternde Held, der ambivalente Bösewicht, die junge Kämpferin. Wer viel Fantasy
liest und sich mit Rollenspielen befasst, den erwarten hier keine
Überraschungen. Nebenfiguren werden geopfert , doch alle Stars der Serie
überleben die widrigsten Angriffe und Umstände. Natürlich müssen alle dran
glauben und man weiß als Leser sofort, dass sie sich wieder erholen und doch
irgendwie davon kommen, im Notfall durch ein seltsames Artefakt .Für mich ist
das etwas inkonsequent und ich mag so
etwas nicht unbedingt. Zu Beginn gefällt
mir Zokora noch am besten, doch sie bekommt nach und nach immer mehr
menschliche Züge, was ich ebenfalls etwas inkonsequent finde. Gerade ihre
Andersartigkeit macht sie eigentlich zu etwas besonderem in dieser Geschichte.
Einen
weiteren Minuspunkt bekommt die Gestaltung des Buches. Mir fehlen hier die
Karten der Länder, um zu verstehen, in welcher Beziehung sie zueinander stehen.
Ein kleiner Anhang über die Historie wäre ebenfalls wünschenswert gewesen, das
beigefügte Glossar ist relativ nichtssagend.
Und im Personenregister (Piper
2007) fehlt Janos, eine der tragenden Figuren der Story.
Fazit:
Kurzweilige
Unterhaltung ohne besondere Tiefe aber
durchaus spannend und besser als der Durchschnitt. Die durchgängigen 5 Sterne
Bewertungen kann ich aber nicht ganz verstehen, im Vergleich zu Thorn Gandir,
das Spiel der Götter oder die Sturmlicht Chroniken ist es zu einfach gestrickt.
6
von 10 Sternen
Titel:
Das erste Horn
Serie:
Das Geheimnis von Askir Band 1
Autor:
Richard Schwartz
Verlag:
Piper, TB, 400 Seiten
ISBN:
978-3492268172
Hmmm... scheint eine nicht uninteressante Serie zu sein. Ist abzusehen, wie lang das insgesamt ist?
AntwortenLöschenbisher sind es Romane, die in dieser welt apielen, die Rezensionen folgen alle noch
AntwortenLöschen