Hadrian Blackwater und Royce Melborn
sind Diebe. Keine gewöhnlichen Diebe, sondern außergewöhnlich talentierte Diebe.
Ihr Ruf ist legendär und ihre Dienste sind sehr teuer.
Nachdem sie einige delikate
Briefe einer adeligen jungen Dame an einen Revolutionär gestohlen und der Dame
zurückgegeben haben, möchten sie sich eigentlich über den Winter zur Ruhe
setzen. Doch Hadrian lässt sich zu einem sehr leicht klingenden und sehr
lukrativen Auftrag überreden. Eine einfache Sache, sie sollen lediglich ein
Schwert aus der königlichen Kapelle stehlen. Obwohl Royce nicht gerade erpicht
auf den Auftrag ist, macht er mit. Royce ist der vorsichtigere der beiden
Diebe. Er recherchiert zuerst lieber und erkundet vor einem Diebstahl die
Örtlichkeiten. Dass sie es bei diesem kurzfristigen Auftrag nicht gemacht
haben, wird ihnen zum Verhängnis. Sie geraten in eine Falle und finden in der
Kapelle nicht das Schwert, sondern einen toten König. Bevor sie fliehen können,
werden sie verhaftet und zum Tode verurteilt.
Prinzessin Arista befreit die
beiden Diebe aus dem Kerker, nicht, ohne ihnen einen sehr seltsamen Auftrag zu
geben. Da sie nichts zu verlieren haben, nehmen Hadrian und Royce den Auftrag
an, nicht ahnend, was für einen Ärger sie sich damit wieder aufhalsen.
Letztens war die „Funfrage am
Freitag“ was einem an dem Genre Fantasy gefällt. Ich habe geantwortet „alles“,
aber das stimmt natürlich nicht. Seit den 80er Jahren hat sich das Genre
erheblich verändert und erweitert und vieles daran mag ich nicht. Seien es die
Liebesschnulzen mit einem Hauch Fantasy oder seien es jugendliche Charaktere,
die innerhalb von vier Wochen zu einem unschlagbaren Helden mutieren. Gar nicht
zu reden von der Vielzahl an Vampiren mit Herz Schmerz und Gewissensbissen.
Ein Beispiel dafür, was ich an
der Fantasy mag, ist die Riyria Serie von Michael J. Sullivan. Zwei
schlitzohrige Diebe, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Die im Auftrag
der Mächtigen, Reichen und Schönen stehlen und dabei gut verdienen. Sie haben
sich einen gewissen Ruf erarbeitet und werden auch bei delikaten
Angelegenheiten herangezogen.
Royce und Hadrian haben beide
eine Vergangenheit, die aber erst nach und nach, in den anderen Bänden
offenbart wird. Hadrian ist ein außergewöhnlicher guter Schwertkämpfer und vor
Royce ist keine Tür sicher. Allerdings hasst er Zwergenarbeit, denn Zwerge sind
berühmt dafür, unüberwindliche Schlösser und Türen zu erschaffen.
Und genau so eine Tür soll er
öffnen, um den Auftrag der Prinzessin zu erfüllen.
Das Buch hat 372 Seiten und
enthält alles, was ein gutes Fantasybuch braucht. Zwei sehr symphytische
Helden, die sich cool geben, aber ihre Hilfe nicht verweigern, wenn sie
benötigt wird. Und dieses Mal wird sie dringend benötigt. Nachdem der König
ermordet wurde, ist Prinz Alric der neue König. Ein junger Mann, der den Ernst
des Lebens bisher nicht kennengelernt hat. Er ist somit ein leichtes Opfer für
die Attentäter, deren Auftrag es ist, die ganze Königsfamilie auszulöschen.
Royce und Hadrian entführen den Prinzen bei ihrer Flucht und laden sich damit
eine große Bürde auf. Einen zänkischen, arroganten Schnösel, der einfach die
Klappe nicht halten kann. Alric ist der Meinung, König zu sein reicht aus, um
seine Untertanen in Ehrfurcht erstarren zu lassen. Dass man ihm nach dem Leben
trachtet, realisiert er erst nach und nach. Zuerst nimmt er natürlich an, dass
es die beiden Diebe sind, immerhin haben sie ja seinen Vater ermordet. Ist er
sich sicher. Doch je länger die Reise der drei dauert, umso ersichtlicher wird es
für Alric, dass Royce und Hadrian nichts mit dem Mord an seinem Vater zu tun
hatten. Dann verdächtigt Alric seine Schwester Arista, den Thron für sich haben
zu wollen, ein Gedanke, der nicht so abwegig erscheint.
Für mich gehört zu einem guten
Fantasybuch auch der Weltenaufbau, eine Karte und ein Glossar. Mit all dem hat
Micheal J. Sullivan nicht gespart. Es finden sich zwei Karten in dem Buch, der
Weltenaufbau ist sehr gut durchdacht und am Ende des Buches findet sich ein
kleines Glossar über die Welt Elan, deren Länder politische Strömungen.
Die Geschichte ist in sich
abgeschlossen. Ich habe allerdings schon mit Band zwei begonnen und es gibt
einige wiederkehrende Charaktere wir den Mönch Myron, der mir sehr ans Herz
gewachsen ist. Seine Naivität und seine Freude über die kleinen Dinge sind das
eigentliche Herz dieses Romans. Jeder Mensch sollte sich die kindliche Freude
an den kleinen Wundern der Natur bewahren.
Michael J. Sullivan erfindet
das Rad sicher nicht neu. Seine Werke sind nicht so opulent wie HdR oder GoT
aber das braucht es auch nicht. Aber sie machen Spaß-
Fazit:
Die Reihe stand schon viel zu
lange in meinem Regal. Wer abenteuerliche High Fantasy mag, wird an dieser
Serie seine helle Freude haben. Der Autor schwafelt nicht, die Geschichte
entwickelt sich rasant und unterhält einfach nur gut. Vielleicht nicht so
anspruchsvoll wie Gemmell oder Sanderson aber einfach spannend und gut erzählt.
Mir hat sie Spaß gemacht und ich hatte das Buch an einem Tag durch und habe
schon den nächsten Band begonnen und die fehlenden Bände 5 und 6 bestellt.
Titel: Der Thron von Melengar
Reihe: Riyria Band eins
Autor: Michale J. Sullivan
Verlag: Hobbit Presse,
Softcover. 378 Seiten
ISBN: 9783608960129
Halli, Hallo :) "Im Schatten des Kronturms" ist nicht die Neuauflage, sondern das erste Buch der zweiten Riyria-Reihe. Es gibt 2 Reihen je 6 Bücher :)
AntwortenLöschenDanke Dir, ich korrigiere das gleich. Habe es auch gerade gesehen. Muss man natürlich dann auch haben.
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