Die magischen Buchhändler von London von Garth Nix

 

Susan Arkshaw ist vor kurzem 18 geworden. Sie zieht vom Land nach London, um sich in der Stadt schon zurecht zu finden, bevor sie dort ihr Kunststudium beginnen wird. Und sie möchte ihren Vater finden, den sie nie kennengelernt hat und über den ihre Mutter auch nie spricht. Susan hat nur wenige Anhaltspunkte. Einer davon ist „Onkel Frank“ der jedes Jahr zu Weihnachten und zu ihrem Geburtstag Karten und Geschenke geschickt hat. Schnell merkt Susan, dass dieser Onkel nicht so nett ist, wie es Onkel üblicherweise sind. Als sie nachts heimlich aus dem Haus schleichen will, erwischt sie einen jungen Mann, der ihren Onkel mit einer silbernen Hutnadel sticht. Damit wird sie Ereignisse hineingezogen, von denen ein Mädchen vom Land niemals hätte träumen können.

Kommentar:

Die Geschichte spielt 1983 in London. Es ist ein magisches London, verborgen hinter dem Alltäglichen. Merlin, dem Susan bei Onkel Frank begegnet, ist ein magischer Buchhändler. Ein linkshändiger magischer Buchhändler, also ein Kämpfer. Die rechtshändigen Buchhändler sind eher für die Magie und Diplomatie zuständig. Der Buchhandel ist nur Fassade für ihre eigentliche Tätigkeit, die Menschheit vor den Dämonen und uralten Mächten zu beschützen und ein Gleichgewicht zu halten. Susan betritt eine Welt, die sie sich niemals hätte vorstellen können. 

Die Geschichte beginnt rasant und das Tempo hält Garth Nix das ganze Buch über durch. Susan und Merlin stolpern von einer Turbulenz in die nächste und bald müssen sich die Buchhändler fragen, was es ist mit Susan auf sich hat. Schon lange haben sich die dämonischen Wesen nicht mehr so aktiv geregt, wie nach Susans Ankunft in London. Also helfen Merlin und auch seine Schwester Vivian der jungen Frau, ihren Vater zu finden. 

Ich habe von Garth Nix schon mehrere Bücher gelesen, die teilweise schon vor knapp 20 Jahren erschienen sind. Der Autor ist merklich gereift und er konzentriert sich zu 100% auf seinen Plot, ohne Abschweifungen oder langatmige Erklärungen. Der Leser kommt kaum zum Atem holen. Dazu passt die Figur des Merlin wunderbar. Ein junger Mann, der Stillstand hasst und immer aktiv sein muss und Susan einfach mitreißt.

Ich persönlich fand es etwas merkwürdig, dass ein Mädchen vom Lande sich so schnell an diese außergewöhnlichen Begebenheiten und seltsamen Menschen gewöhnen konnte. Auch, wenn Susan etwas anders ist, hätte ich mir hier etwas mehr Überraschung und Angst gewünscht, das wäre ehrlicher und überzeugender gewesen. Herkunft hin oder her. Aber das ist nur ein kleines Manko für mich. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, die Geschichte hat mich förmlich mitgerissen, so wie Merlin Susan mitreißt. Ich liebe Bücher, die in einem magischen London spielen, wie Niemalsland von Neil Gaiman oder die Alex Verus Bücher. Garth Nix kann da durchaus mithalten.

Obwohl der Autor schon viele Bücher veröffentlicht hat, ist er bei uns noch relativ unbekannt. Ich hoffe, das wird sich mit den magischen Buchhändlern ändern. Wer Science-Fiction mag sollte auf sein „das Imperium der Prinzen“ zurückgreifen. Ebenfalls eine rasante und humorvolle Geschichte mit einem symphtischen Charakter.

Was das Cover betrifft, hat sich Penhaligon hier wirklich selbst übertroffen. Ein absoluter eye catcher. Ein Motiv, dass sehr neugierig macht und viel verspricht – und hält.

Das Ende des Buches ist abgeschlossen, lässt aber noch Raum für viele Abenteuer der Buchhändler. Da Garth Nix schon zwei Serien veröffentlicht hat, stehen die Chancen vermutlich gut, dass es mit Susan, Merlin, Vivien und Tante Audrey weitergeht.

 

Fazit:

Wer das magische London liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Rasant, spannend mit herzerwärmenden Figuren. Leicht und flüssig zu lesen.

 

Titel: Die magischen Buchhändler von London

Autor: Garth Nix

Verlag: Penhaligon, Softcover, 411 Seiten

ISBN: 9783764532512

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