Musikalische Fluchten

19 Juni 2021

Der unsterbliche Alchemyst (Nicolas Flamel Band 1) von Walter Scott

Die Eltern der Zwillinge Josh und Sophie sind Archäologen und reisen daher viel in der Weltgeschichte herum. Durch die häufigen Ortswechsel haben die beiden Jugendlichen kaum Freunde. Doch sie sind sich selbst genug, sie sind nicht nur Geschwister sondern auch beste Freunde, die alle Geheimnisse teilen und sich blind vertrauen. Sie ist die ruhige, ausgeglichene und denkende Person, während Josh eher aufbrausend und spontan ist.
Als ihre Eltern diesen Sommer zu einer neuen Ausgrabung fahren, bleiben die Zwillinge in San Francisco. Sie nehmen einen Ferienjob an, um sich das Geld für das erste eigene Auto zu verdienen. Ein langer und ereignisloser Sommer liegt vor ihnen. Hätte Josh nicht unbedingt einen Job in dem Buchladen von Nick Fleming angenommen. Hinter diesem Namen verbirgt sich niemand anderes als der mächtige Alchemist Nicholas Flamel. Der unsterbliche Mann lebt mit seiner Frau Pernelle im Verborgenen, auf der Flucht vor mächtigen Feinden, die auf der Suche nach einem Artefakt sind, das sich im Besitz des Ehepaares befindet.
Ausgerechnet diesen Sommer, als die beiden Jugendlichen Bekanntschaft mit dem mysteriösen Ehepaar machen, werden Nick und seine Frau enttarnt. Parnelle wird entführt, das Artefakt gestohlen und schon finden sich die Zwillinge in einem Strudel von Ereignissen wieder, die ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Sie treffen uralte Götter, Wechselgänger und viele andere Wesen aus Märchen und Legenden.
Gemeinsam mit der Kämpferin Scatty machen sich der Alchemist und die Kinder auf, das Böse aufzuhalten und Pernelle zu befreien. Denn nicht nur die Rettung der Welt hängt von den Vieren ab, auch das Leben des Unsterblichen und seiner Frau wird vergehen, sollten sie das Artefakt nicht wieder in ihre Hände bekommen.

Kommentar:
Nachdem die Serie so hochgelobt wurde, habe ich mich dann doch endlich dazu entschlossen, den ersten Band um den unsterblichen Alchemisten zu lesen. Die Geschichte beginnt, indem Josh und Sophie vorgestellt werden, zwei normale fünfzehnjährige Jugendliche aus San Francisco. Sophie arbeitet in einem Coffeshop, der genau gegenüber der Buchhandlung liegt, in der Josh den Sommer über arbeitet.
Mit dem Auftauchen des Dr. Dee überschlagen sich dann die Ereignisse. Und ab hier bekommt der Leser die verrücktesten Ideen um die Ohren gehauen, die man sich nur vorstellen kann. Dem Autor ist nichts heilig, er schlachtet ägyptische Mythologie ebenso aus wie nordische Legenden und alte Märchen. Durch die Vielzahl der Figuren bleibt jede Figur leider sehr oberflächlich, man findet keine Identifikationsfigur, niemandem, mit dem man sympathisieren kann.
Mich persönlich stört es bei den Jugendromanen immer wieder, dass die Protagonisten innerhalb von Stunden in eine fremde Welt gestoßen werden und alles irgendwie hinnehmen und alles bewältigen, was auf sie zukommt. Weder Josh noch Sophie haben Entwicklungsmöglichkeiten, alles geht Schlag auf Schlag. Vieles wirkt Klischeehaft, die Personen sind geradlinig , einfach strukturiert und ohne Tiefe.
Dafür hat sich der Verlag mit der Gestaltung des Buches sehr viel Mühe gegeben. Das Cover ist sehr schön und die Farben harmonieren wunderbar miteinander.

Fazit
Für junge Leser ist dieses Buch sicher gut geeignet und spannend. Doch für uns ältere Leser, die schon viel Fantasy gelesen haben, bietet das Buch nichts neues oder überraschendes, vieles ist vorhersehbar.
 
Titel: der unsterbliche Alchemist
Reihe: Nicolas Flamel Band 1
Verlag: cbj, TB,  Seiten
ISBN: 978-3570400005

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