Top Ten Thursday 09.04.2020 - 10 Lieblingsfilme

Das Thema dieses Donnerstags ist für mich nicht zu bewältigen. Bei 50 Jahren erlebter Filmgeschichte kann ich meine Auswahl unmöglich auf zehn Filme reduzieren. Wäre nur ein Genre genannt, hätte ich mich vielleicht entscheiden können aber so nicht. Nachdem ich das ganze Wochenende über Filme nachgedacht, hinzugefügt und gestrichen habe, bleiben immer noch 18 Filme übrig, die ich erwähnenswert finde. Und das ohne Herr der Ringe und Hobbit, ohne das Marvel Universum (guardians of the galaxy) ohne das DC Universum (der eine wahre Batman mit Christian Bale) ohne das Potter Universum (phantastische Tierwesen) und und und. Auch bei den Stephen King Verfilmungen hätte ich wesentlich mehr Filme nennen können: Die Verurteilten, Green Mile, The Stand. Ich habe mich stellvertretend für einen Film entschieden.

Wir sind beide Filmjunkies. Im Wohnzimmer hängen zwei Bilder aus HdR, im Hausflur sehen die Gäste sofort zwei Karten von Mittelerde, an den Briefkästen wachen ebenfalls Figuren aus HdR. Im Computerzimmer hängt das Filmplakat von »Die Kinder des Olymp« ein Klassiker, ebenso wie La Strada. Das Filmplakat von »Der Club der toten Dichter« hatte an der Wand leider kein Platz mehr, weil mittlerweile alles voller Bücherregale steht. In den Lücken finden sich Szenefotos aus »der Tag des Falken« und anderen Filmen.

Wie, um alles in der Welt, soll ich da zehn Filme auswählen? Alle hier genannten Filme habe ich sicherlich schon mehr als fünf Mal gesehen.

Harald and Maude

Der wohl älteste Film in der Liste, da ich La Strada und die Kinder des Olymp weggelassen habe. Bei Harold and Maude macht die Musik von Cat Stevens schon 50% des »sichwohlfühlens« bei diesem Film aus. Dazu der abgrundtief schwarze Humor und die außergewöhnliche Freundschaft. Ich habe im Juli Karten für ein Konzert von Cat Stevens, ich hoffe, Corona hat sich bis dahin verzogen.

Der exzentrische Millionärssohn Harold weiß mit sich selbst wenig anzufangen. Sein größtes Vergnügen sind perfekt inszenierte Selbstmorde und der Besuch von Beerdigungen. Bei einer Trauerfeier lernt er eines Tages die fast 80jährige Maude kennen, mit der er sich bald regelmäßig trifft. Die lebenslustige, vitale Maude zeigt Harold die schönen Seiten des Lebens, bringt ihm Tanzen und Singen bei und klaut Autos mit ihm, bis sich der Junge schließlich in die alte Dame verliebt. Nichtsahnend versucht ihn seine Mutter mit abscheulichen jungen Damen zu verkuppeln, die Harold jedoch mit makabren Einfällen wie Harakiri, Selbstverbrennung und ähnlichen Scherzen schnell vertreibt.

Stand by me

Für mich die schönste Stephen King Verfilmung. Mit der wichtigsten Frage des Universums überhaupt: »was ist Goofy?«

Sommer in Castle Rock, einer idyllischen Kleinstadt im US-Bundesstaat Oregon. Schon seit Tagen verfolgen Gordie, Chris, Teddy und Vern von ihrem Baumhaus aus die Radio-Meldungen über einen Jungen, der vom Blaubeerpflücken nicht zurückkehrte. Es heißt, dass der Junge von einem Zug überfahren wurde und dass die entsetzlich zugerichtete Leiche jetzt irgendwo neben den Gleisen liege. Vern und seine Freunde stellen sich vor, wie aufregend es doch wäre, nach dem Toten zu suchen. Beflügelt von dem Wunsch, als Helden gefeiert zu werden, machen sie sich auf den anstrengenden, abenteuerlichen Marsch quer durch die Bergwelt Oregons.

Tatsächlich – Liebe

Mehrere Geschichten, die am Ende miteinander verknüpft werden. Manche humorvoll, einige traurig, mitreißend oder berührend. Für mich ist das DER Weihnachtsfilm schlechthin. Ich habe lange überlegt, ob ich ihn aus der Liste nehme aber er gehört einfach zu diesem Thema dazu.

Zehn außergewöhnliche Geschichten, die sich am Weihnachtsabend zu einer verweben: Ein Premierminister verliebt sich in das Mädchen, das den Tee serviert, ein Schriftsteller sucht Ruhe in Südfrankreich und findet dort eine Liebe ohne Worte, ein Rockstar erlebt ein privates Comeback mit seinem Manager.

Jeder von ihnen ist auf der Suche nach Liebe. Nur wer genau hinsieht, wird entdecken, dass die Liebe tatsächlich überall ist.

Eine Leiche zum Dessert

Jetzt ist doch noch so etwas wie ein Klassiker in die Liste gekommen. Aber diese außergewöhnliche Krimikomödie hat eine Erwähnung verdient. Sie ist fast in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht.

Eine Einladung zum Dinner - und die Andeutung über einen kleinen Mord - damit will Lionel Twain, ein exzentrischer Millionär, fünf weltberühmte Detektive auf seinen einsamen, düsteren Landsitz in Nordkalifornien holen.
Alle kommen, und das fröhliche Mörderspiel beginnt. James Coco, Peter Falk, Elsa Lanchester, David Niven, Peter Sellers und Maggie Smith sind zum Dinner versammelt, als der heuchlerische Twain mitteilt, dass einer der Anwesenden um Mitternacht ermordet wird... Alec Guinness spielt den blinden Butler. Die Türen sind verschlossen, die Fenster gesichert. Die Uhr schläft zwölf und...

Der letzte Mohikaner

Auch in diesem Film ist die Kombination zwischen der Handlung und der Musik einzigartig. Ich war vorher schon ein Fan von Clannad. Leider wird mir das Abschiedskonzert in der Frankfurter Batschkapp wohl auch entgehen. Dann schaue ich eben zum zigsten Mal den wunderbaren Film an.

Hawkeye, ein Indianer weißer Abstammung, Sohn des letzten Mohikaners, ist Inbegriff und Verkörperung des freien Mannes, der mit seinem Stamm im Einklang mit der Natur lebt. Als es zwischen britischen und französischen Truppen zu einem erbitterten Kampf um das Kolonialland Amerika kommt, brechen Hass und Feindschaft zwischen den Mohikanern, den Huronen und dessen Anführer Magua aus. Der sinnlose Krieg bringt unvorstellbares Grauen über die Menschen und die Zerstörung einer paradiesischen Landschaft. Hawkeye verliebt sich in Cora, die Tochter eines englischen Offiziers, die er bei einem Überfall der Huronen in letzter Sekunde retten kann. Trotz aller scheinbaren Gegensätze zwischen den Liebenden und unzähliger Gefahren kämpft Hawkeye um Liebe und Gerechtigkeit...

Grosse Pointe Blank

Eine rabenschwarze Komödie mit einem grandiosen John Cusack, der übrigens auch in stand by me einen Kurzauftritt hat. Er hat ein paar wirklich tolle Filme abgeliefert, bevor er dann sang- und klanglos verschwunden ist. High Fidelity,Turbulenzen und andere Katastrophen und auch einige romantische Filme.

Martin Blank (JOHN CUSACK) hat eigentlich keinen Grund trübsinnig zu sein: Als erfolgreicher Auftragskiller hat er einen der bestbezahltesten Jobs der Stadt. Trotzdem überkommt ihn immer mehr ein Gefühl der Leere und Ruhelosigkeit, von dem ihn auch sein Psychiater nicht erlösen kann. Eine willkommene Abwechslung bietet da die Einladung zum Klassentreffen nach Grosse Pointe, bei dem er seine Jugendliebe Debi (MINNIE DRIVER) wiedersehen könnte. Doch dummerweise muss er in seiner Heimatstadt auch noch einen lukrativen Auftrag erledigen.

Magnolien aus Stahl

Man ordnet diesen Film dem Genre Drama zu. Aber es gibt so viel Situationskomik, tolle Wortgefechte und schöne Episoden, dass er, auch wenn er traurig ist, den Zuschauer zum Lachen bringt. Die Grand Dames der Filmindustrie und eine blutjunge Julia Roberts

Truvy (Dolly Parton) herrscht über ihren kleinstädtischen Schönheitssalon wie eine italienische Mamma über ihre Großfamilie. Lautstark, manchmal vulgär, aber immer souverän. Kein Wunder, dass die Damen der örtlichen Gesellschaft sich bei ihr die Klinke in die Hand geben: Die reiche und exzentrische Witwe Ouiser (Shirley MacLaine), die stets um ihre kranke Tochter besorgte Anelle (Sally Field) oder Clairee (Olympia Dukakis), das größte Schandmaul des Ortes. Doch Peeling, Maniküre und Problemhaut spielen bei "Truvy"s" nur mehr eine Nebenrolle.

Lachsfischen im Jemen

Alleine der Titel zeugt schon von Einfallsreichtum. Ewan McGregor gehört zu meinen Lieblingsschauspielern und hier liefert er eine grandiose Leistung ab. Auch ein Film, der zu Herzen geht mit unterschwelligem, wunderbarem Humor.

Dr. Alfred Jones gilt als internationale Größe in Sachen Lachs- und Forellenzucht. Eines Tages wird der schüchterne britische Experte von einer gewissen Harriet Chetwode-Talbot mit einem absurd klingenden Angebot konfrontiert: Ihr Auftraggeber, Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama, ein passionierter Fliegenfischer aus dem Jemen, möchte zum Wohl seines Heimatlandes nordeuropäische Lachse in den Wadis des Wüstenstaates ansiedeln. Hierbei soll ihn der britische Wissenschaftler unterstützen. Kosten spielen dabei keine Rolle.
Anfangs verwirft Jones die Idee als komplett unlösbar. Aber ein paar gewiefte Politiker erfahren von dem Vorhaben und erkennen die Möglichkeit, die Medien von den zumeist unerfreulichen Nachrichten aus dem Nahen Osten abzulenken. Schon bald mischt sich auch die Pressesprecherin von Englands profilneurotischem Premierminister, Patricia Maxwell, ein und Dr. Jones muss sich darüber den Kopf zerbrechen, wie er zehntausend schottische Lachse lebend in die Wüste bringt und dort in der sengenden Hitze die idealen Voraussetzungen zum Laichen schafft. Die Wadis im Jemen sind eben nicht die nebligen schottischen Highlands

So, das waren acht ohne Science Fiction und Fantasy. Wie soll ich den Rest mit nur zwei Filmen  meines Lieblingsgenres füllen.  In der Auswahl waren Startrek-Der Aufstand, Gattaca, Abyss, Avatar, Paul, Galaxy Quest.

Ok, dann bei SF das fünfte Element

Im New York des 23. Jahrhunderts staunt Korben Dallas nicht schlecht, als ihm aus heiterem Himmel ein wunderschönes Mädchen direkt in sein fliegendes Taxi fällt. Obwohl er die Sprache der jungen Frau namens Leeloo nicht versteht, rettet er sie vor den anrückenden Cops. Zu diesem Zeitpunkt kann Dallas noch nicht ahnen, dass es sich bei seinem Fahrgast um den Schlüssel zum berühmt-berüchtigten "fünften Element" handelt, der allein die Welt vor dem diabolischen Zorg und damit ihrem sicheren Untergang bewahren kann.

Bruce Willis von einer anderen Seite.

Und nun Fantasy. In der engeren Auswahl waren »Der Tag des Falken, Willow, Dragonheart« aber der ultimative Film für mich ist:

Die Braut des Prinzen

Ein Großvater liest seinem kranken Enkel ein Märchen voller Abenteuer vor. Der kleine Junge zeigt sich zunehmend fasziniert von der nur scheinbar altmodischen Geschichte. Darin ist das Mädchen Buttercup unsterblich verliebt in den Stalljungen Westley. Der zieht in die Welt, um sein Glück zu machen. Als Buttercup die Kunde von seinem Tod erreicht, bricht ihr das Herz und sie erklärt sich bereit, den Prinzen Humperdinck zu heiraten. Der aber will sie in der Hochzeitsnacht ermorden lassen, um durch eine Intrige mit dem Nachbarstaat einen Krieg anzuzetteln. Der totgeglaubte Westley, in Wahrheit als Pirat zu Ruhm und Reichtum gelangt, kehrt rechtzeitig zurück, um Buttercup mit Hilfe des Riesen Fezzik und des Fechtkünstlers Inigo zu retten.

Das Genre Western ist leider ganz unter den Tisch gefallen, Silverado, Erbarmungslos, Spiel mir das Lied vom Tod…

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