Musikalische Fluchten

15 Februar 2019

Dunkelkönig ( Die Dämonenkriege Band 2) von Michael Hamannt


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Dies ist der zweite Band um die Dämonenkriege. Die Gefährten wurden getrennt und jeder hält seine Freunde für tot.
Prinz Ishan bleibt schwer verletzt auf Kellwyn zurück. Er stößt zu den Rebellen, die sich im Labyrinth unter der Stadt versteckt haben. Seim Kampfgeschick und seine Erfahrungen machen ihn bald zum Kommandanten dieses zusammen gewürfelten Haufens. Prinzessin Iritari legt somit die Zukunft ihres Landes in die Hände des Prinzen.
Ryk und Kela werden in die Anderswelt gezogen. Zuerst sind sie Gefangene des Dämonen Asmaran. Doch der Blutlenker strebt ein Bündnis mit dem Dämonenjäger an. In Mha‘ Rodim tobt ebenfalls ein Kampf, von dem Ryk nichts ahnte. Nur gemeinsam mit Asmaran kann er gegen den Dunkeldämon Zaragoth bestehen. So sehr es ihm widerstrebt, erklärt er sich bereit, Asmaran zu helfen. Kela ist die Vermittlerin zwischen den beiden aufbrausenden Temperamenten. 


Währenddessen begibt sich Catara auf einen Rachefeldzug gegen Königin Medea und landet ebenfalls auf Kellwyn. Der junge Veitt bleibt im Tal und hütet das Haus von Ryk. Als eine neue Dämonenjägerin auf Xe’Neridian eingesetzt wird, hat es Veitt nicht leicht, er ist an die Freundschaft von Ryk gewöhnt und kann sich  nur schwer damit abfinden, dass sich die Dinge ändern.
Am Ende laufen alle Fäden zusammen, denn nur gemeinsam können Menschen und Blutlenker den Dämonenfürsten bekämpfen und ihre Welt retten.
Kommentar:
Der Autor katapultiert den Leser sofort in das Geschehen, ohne viel Papier oder Worte für einen Rückblick zu verschwenden. Es ist daher sinnvoll, zuerst den ersten Band dieser Saga zu lesen, sonst bleiben zu viele Fragen offen.
Mir persönlich hat Catara am besten gefallen. Sie ist eine Keesa, ein Volk, das von Zaragoth verflucht wurde. Sie kann die demütige Haltung ihres Volkes nicht akzeptieren und bricht mit allen Konventionen, um ein eigenes Leben zu führen. Glücklich ist sie allerdings nicht, denn dieses Leben fordert zu viele Opfer. Sie wurde ihr Leben lang alleine gelassen und verraten, jetzt auch von Königin Medea, der sie all ihre Liebe geschenkt hatte. Man bekommt Mitleid mit dieser jungen Frau, trotz ihrer Taten.
Prinz Ishan macht wohl die größte Wandlung in dieser Geschichte durch. Der verwöhnte, launische junge Prinz wird als Vatermörder verdächtigt und muss aus seiner Heimat fliehen. In Ryk und Kela findet er zwei echte Freunde. Freundschaft ohne Berechnung kannte Ishan bisher nicht und er genießt die neuen Freiheiten. Dabei vergisst er aber nicht, dass er den Mord an seinem Vater aufklären und sein Erbe zurückfordern möchte.
Veitt bleibt im Tal. Er ist der festen Überzeugung, dass Ryk und Kela gestorben sind und weiß nun nicht, was er mit sich anfangen soll. Er bemerkt Veränderungen an sich, die ihm Angst einflössen. Als die neue Dämonenjägerin im Tal eintrifft verschweigt ihr Veitt seine neuen Fähigkeiten.
In dieser Geschichte rücken auch Asmaran und sein Sohn Nersei in den Vordergrund. Nersei ist, wie Kela, ein Halbdämon. Er vermittelt zwischen seinem Vater und Ryk, was keine einfache Sache ist. Der Dämonenjäger muss erkennen, dass die Realität in der Gegenwelt anders aussieht, als er es aus alten Legenden und Erzählungen kennt. Es ist ein Fehler, auf Jahrtausende alte Schriften zu vertrauen, denn die Welt dreht sich weiter und überall gibt es Veränderungen. Auch im Land der Dämonen. Es fällt Ryk nicht leicht, einen Pakt mit Asmaran einzugehen, doch anders kann er die schwebenden Reiche wohl nicht retten. In seinen Augen geht er einen Pakt mit dem Teufel ein.
Zitat:“ Einst hatte Ryk allen Val‘Kai Rache für die Ermordung seiner Familie geschworen und jetzt kämpfte er Seite an Seite mit ihnen und riskierte sogar sein Leben für sie.“
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass er mir den Mördern seiner Familie nun an einem Strang zieht, um seine Freunde und ein ganzes Reich zu retten.
Hier gibt es keine gut und böse, kein schwarz und weiß. Asmaran und Ryk treffen ihre Entscheidungen zum Wohle ihres Volkes, dass die Mittel auf beiden Seiten nicht immer rein, fair oder gerecht sind, wird schnell klar. Hier noch ein Zitat:“ Nur, was machte es aus einem selbst, wenn man seinen Peinigern mit der gleichen Erbarmungslosigkeit begegnete, für die man ihn so sehr verabscheute?“ Das drückt den Zwiespalt der Hauptcharaktere sehr gut aus. Mike Hamant hat es geschafft, die ganze Geschichte über den Spannungsboden zu halten. Dabei kommt es oft zu überraschenden Wendungen, die ich als Leser so nicht erwartet hätte. Er führt den Leser aber nicht in ein schnulziges Happy End sondern zeigt uns gebrochene, verzweifelte Charaktere, die das Letzte aufbieten, um eine Welt zu retten. Das ist realistischer und glaubwürdiger und überzeugt den Leser.
Die Übersetzung hat mir leider nicht so gut gefallen. Hier ist der Dativ eindeutig der Tod des Genitivs. Es liest sich einfach unschön. Beispiele *Dank dem Schutz* statt *Dank des Schutzes* oder *unweit dem* statt *unweit dessen uvm. Und ich weiß, es ist Dialekt aber wenn ich immer wieder das Wort *nach* lese, wo eindeutig ein *zu* hingehört, dann schmerzt mich das.  Genauso der Missbrauch von *als* und *wie*. Ich weiß, das sind Kleinigkeiten aber bei mir hat es den Lesefluss erheblich gestört. Man merkt als Leser ebenfalls, dass der Autor noch nicht so routiniert ist und kein Vertrauen in seine Fähigkeiten hat, denn er wiederholt Tatsachen und Ereignisse mehrmals. Ich habe diese Stellen dann überblättert. Ich denke, mit der Erfahrung werden seine Geschichten noch flüssiger. Irgendwie ist es ja auch auf eine Art charmant.
Der Weltenentwurf und das Setting sind sehr spannend gestaltet. In Band zwei kommt noch das Dämonenreich hinzu. Eine Karte und ein Glossar ergänzen die spannende Geschichte und runden sie ab.
Für ein Erstlingswerk halte ich die Dämonenkriege für wirklich gelungen, die Kleinigkeiten stören nicht wirklich, dazu ist die Geschichte zu spannend. Die Cover sind Durchschnitt, richtig auf  den Roman gehen sie nicht ein aber das ist ja in der Fantasy häufig so.
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten und bedanke mich sehr herzlich dafür. Meine Meinung ist trotzdem subjektiv und ehrlich und keine Werbung.
Titel: Dunkelkönig
Autor: Michael Hammant
Verlag: Heyne, Softcover, 699 Seiten
ISBN:9783453391516

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