Musikalische Fluchten

08 April 2018

Das Fehlen des Flüsterns im Wind von Miriam Schäfer - Tipp



http://www.acabus-verlag.de/belletristik_9/literatur_2/kurzgeschichten_13/das-fehlen-des-fluumlsterns-im-wind-und-andere-phantastische-kurzgeschichten-aus-dem-halbdunkel_9783862825639.htm
Das Buch: "Das Fehlen des Flüsterns im Wind" enthält 21 Kurzgeschichten von Miriam Schäfer und ist beim Acabus Verlag erschienen. Der Verlag ist dafür bekannt, auch unbekannten Autoren und ihren wundervollen Geschichten eine Chance zu geben.
Manchmal möchte man als Rezensent eine besonders schöne Rezension schreiben, um das gelesene Buch zu würdigen, dann aber fehlen einem die Worte, um auszudrücken, wie beeindruckt man von der Geschichte ist. Hier geht es mir so.
Die Geschichten beinhalten Sehnsucht, Hoffnung, Liebe, Vertrauen, Angst, Träume, Einsamkeit, Mut, Vergebung, Verlust und vieles mehr.
Sie sind zwischen 2008 und 2018 entstanden. Man merkt, dass die Autorin in der Zeit gewachsen ist, obwohl Billy durchaus spannend ist, gefallen mir einige der neueren Geschichten wesentlich besser.  Was nicht bedeutet, dass auch nur eine der Geschichten nicht spannend, schön oder überraschend gewesen wäre.   

Als ich gesehen habe, dass das Buch lediglich 180 Seiten dick ist, fragte ich mich, wie man 21 Kurzgeschichten auf so wenig Raum unterbringen kann. Die Erzählungen sind unterschiedlich lang. Einige, wie Billy (II) sind sehr kurz, Claire ist einer der längsten Geschichten, für diese hat die Autorin auch einen Preis bekommen.
Ich wollte auf jede Geschichte kurz eingehen  aber dann wird die Rezension wohl zu lang. Ich kann nicht kurz. Also habe ich mir die herausgesucht, die mich am meisten beeindruckt haben oder die ich schlichtweg berührend oder schön fand.
Ich habe auf Facebook schon einige Meinungen zu dem Buch gelesen und wie es scheint, hat fast jeder Leser eine andere Lieblingsgeschichte. Das spricht schon für die Vielfalt der Themen.
Meine Lieblingsgeschichte ist Hannah. Es ist eine der einfacheren Geschichten aber sie hat mich sehr berührt. Es passiert kaum etwas und doch alles, letztendlich spricht sie für Freundschaft und Hoffnung. Andere Geschichten muss man mehrmals lesen und sie lassen einen nicht los, weil sie kein Ende bieten sondern Möglichkeiten der Interpretation, wie etwa die erste Geschichte "Lichtbringer "oder auch der "Zaun". Andere Geschichten rufen ein Gefühl der Traurigkeit hervor. "Dyson" ist eine davon, ebenso " Die Legende vom halben Halbach" oder "Engel". Am überraschendsten fand ich "Die Yuki' Hiyaku und das Licht". Was für ein erstaunlicher Einfall, mit der man niemals rechnete.
Die Vielfalt an Ideen von Mi Schäfer ist beeindruckend. Claire beginnt wie ein viktorianischer Roman oder eine Geschichte von Daphne DuMaurier. Ich wurde zweitweise an Rebecca erinnert, die Erzählung von Mi Schäfer ist genauso atmosphärisch dicht, wie dieser Klassiker aber doch ganz eigen. Claire ist mit die längste Geschichte, denn um diese Atmosphäre zu erzeugen braucht es etwas Raum und Zeit. Ein Sommernachtstraum wirkt märchenhaft und zart, Eskimo und Schmetterling ist wohl die verwunderlichste Erzählung, die mit am meisten Fragen aufwirft.
Ich bedanke mich bei Acabus für dieses wunderbare Buch und die Chance, es lesen zu können. Sollte Miriam Schäfer je einen Roman schreiben und dieser verfügt nur über einen Teil des Ideenreichtums, der Ausdrucksstärke und der Andersartigkeit, wie diese Geschichten, wird er wunderbar werden.
Ich könnte noch viel mehr schreiben, zu jeder Geschichte fällt mir noch etwas ein aber urteilt selbst. Ich bin eigentlich ein Romanleser und meide eher Kurzgeschichten aber hier enthält auch die kürzeste Geschichte oft so viel,  wie ein ganzer Roman. das beweist wieder, dass eine Menge an Worten nicht immer gut sein muss, sondern die Kunst darin liegt, mit wenigen Worten zu beeindrucken. Und das ist Miriam Schäfer absolut gelungen.
Das Cover ist dezent und passt wunderbar zu den Geschichten. Minimalistisch aber beeindruckend und anziehend.
Verlag: Acabus, TB, 180 Seiten
ISBN: 9783862825639

4 Kommentare:

  1. Dankeschön für diese tolle Rezension! Ich bin noch immer ganz gerührt!
    Und habe ein neues Buch auf der Wunschliste: "Rebecca" bzw überhaupt Daphne DuMaurier kenne ich nämlich gar nicht :o Diese Bildungslücke möchte ich jetzt unbedingt schließen =)

    AntwortenLöschen
  2. Ist es nicht einfach nur schön? Auch das wir mal einer Meinung sind, aber bei den richtig guten sind wir das ja oft.

    AntwortenLöschen
  3. ja, bei Herbtslande und Karusselkönig ja auch. Da passt das zu. Ich konnte nur mit dem Eskimo nichts anfangen aber darüber denke ich nochmal nach. Und Hannah war sooo schön

    AntwortenLöschen
  4. Jaa, der Eskimo ... Den habe ich für eine Bekannte geschrieben, die sich gewünscht hat, diese beiden kaum zu vereinbarenden Dinge, eben den Eskimo und den Schmetterling, in einer Geschichte zu haben ... Die Geschichte ist fast mehr Lyrik als Prosa und, mal wieder, ziemlich traurig :´( Wenn Du etwas dazu wissen willst, frag ;)

    Btw: Bald will der Verlag eine Leserunde zum Buch starten, da erzähle ich dann bestimmt auch noch was dazu ... also wenn jemand fragt ... O:)

    Es freut mich unheimlich, dass Euch das Buch so gefallen hat ^_^

    AntwortenLöschen

Achtung Datenschutz! Mit dem Abschicken des Kommentars nehme ich zur Kenntnis und bin einverstanden, dass meine Daten von Blogspot gespeichert und weiterverarbeitet werden!