Garett ist ein
Meister seines Fachs. Ein Meisterdieb, ein Schatten im Schatten. Unabhängig und
frei nimmt er nur Kontrakte an die sich lohnen oder eine echte Herausforderung
für einen Meisterdieb darstellen. Eines Tages nimmt er einen seltsamen Auftrag
an und wird dadurch in einen Strudel von Ereignissen gerissen, die weit über
sein Vorstellungsvermögen hinausgehen. Der Auftrag kommt direkt vom Königshof.
Ein ist ein Test um zu sehen, ob Garret seinem Ruf gerecht wird und sein Geld
wert ist. Denn der König braucht einen Meisterdieb, um ein kostbares magisches
Artefakt aus einem Labyrinth voller Dämonen und Geister zu entwenden. Dieser
Gegenstand, ein Horn, wird benötigt, um einen uralten Feind zu bannen, der
dabei ist Siala anzugreifen und zu erobern. Garett ist der prophezeite Schattentänzer,
derjenige, der Siala vor dem Unaussprechlichen retten soll. Alle glauben an die
Prophezeiung nur Garett nicht, der nichts weiter als seine Ruhe und ein gutes
Einkommen haben möchte.
Um die Mission zu
einem zu erfüllen braucht Garret vor allem eines: Kartenmaterial der verrufenen
Gegend. Diese Unterlagen findet er nur im verbotenen Viertel von Siala. Doch
das verbotene Viertel trägt nicht umsonst diesen Namen.
Vor Jahrhunderten wurde
dort ein Zauber gewirkt der fast das ganze Viertel zerstörte und alle Einwohner
tötete. Seither lastet ein Fluch auf diesem Stadtteil und Dämonen und Zombies
treiben dort ihr Unwesen. Kaum jemand traut sich dort hinein und nur wenige,
die es doch gewagt haben, sind zurückgekehrt. Als Garret dort eindringt hat er
plötzlich eine Vision der Ereignisse der damaligen Zeit.. Doch es ist keine
Vision. Der Erzmagier Walder hat die damaligen Ereignisse als Geist überlebt
und hat sich nut in Garetts Kopf eingenistet. Es folgen heftige Diskussionen,
wie viel Platz Walder im Kopf von Garett einnehmen kann und wie lange er dort
bleiben darf. Immerhin ist so ein Erzmagier recht nützlich und hilfreich,
andererseits weiß man ja nicht, ob er nicht irgendwann die andere Persönlichkeit
ausblendet.
Letztendlich überlebt
Garret den Ausflug in das verbotene Viertel und ist nun für die Expedition
gerüstet. Ein Team, bestehend aus drei Elfen, einer Schar Krieger und einem
vorlauten Kobold macht sich auf, um das Artefakt zu finden. Doch der Königshof
ist schon lange infiltriert, die Feinde erfahren von dem Plan und unternehmen
alles, um die Mission des Meisterdiebes zum scheitern zu bringen.
Kommentar:
Ich habe selten so
gelacht wie bei dieser Lektüre. Eigentlich mag ich es nicht, wenn Bücher in der
Ich-Form geschrieben sind. Aber Garett ist ein herrlich symphatischer Schurke
mit einer gehörigen Portion Selbstironie, der die Leser sofort auf seine Seite
zieht. Und sobald der Kobold Kli-Kli die Bühne betritt haben wir hier das
perfekte Unterhaltungsduo, das sich die Bälle nur so zuwirft. Dabei driftet der
Roman aber nicht in Klamauk ab sondern schildert den Kampf eines Einzelnen
gegen das allmächtige Schicksal. So sehr sich Garett auch gegen die
Prophezeiung wehrt, er ist derjenige, der zum Helden bestimmt ist und der den
ganzen Schlamassel richten muss. Und der Schlamassel ist groß, begingen doch
die Erzmagier vor Jahrhunderten einen großen Fehler, als sie versucht haben,
den Unaussprechlichen zu vernichten.
Neben den Figuren der
klassischen Fantasy haben wir es hier auch mit Zombies, Ghulen und anderen
merkwürdigen Kreaturen zu tun die dem Helden das Leben schwer machen. Der Mix
ist absolut gelungen. Auch sprachlich lässt die Lektüre nichts zu wünschen
übrig. Ein Lob an die Übersetzerin der es gelungen ist, den Charme des Buches
ins Deutsche zu übertragen. Das war sicher nicht einfach. Das Cover ist ein
eyecatcher, allerdings wirkt es sehr düster. Man erwartet auf Grund des Bildes
eine eher klassische Geschichte mit vielen Kämpfen und Opfern. Auch die
Zusammenfassung auf dem Buchrücken wird dem Buch nicht gerecht. Das Buch ist
nicht düster, sondern leicht, locker, spannend, innovativ, witzig, charmant,
unterhaltsam, ausgefallen, außergewöhnlich, bemerkenswert, erstklassig,
fesselnd, ideenreich, mitreißend, originell, sensationell, unwiderstehlich, verblüffend
und vielfältig. Mehr Attribute fallen mir gerade nicht ein. Meine ersten Bücher
eines russischen Autors waren die Wächter Bücher. Wenn die Qualität der Bücher
von russischen Autoren alle dieses Niveau und diesen Humor besitzen werden wir
noch viel Freude an den Büchern aus Russland haben.
Einziges Manko dieses
Buches ist das fehlende Kartenmaterial zu der Geschichte.
Fazit:
Eine gelungenes Debüt
das ich vorbehaltlos jedem empfehlen kann der gerne Fantasy liest aber die
eingetreten Pfade auch gerne einmal verlassen möchte.
Volle Punktzahl
Reihe: Die Chroniken
von Siala Band 1
Titel:
Schattenwanderer
Autor: Alexey Pehov
Verlag: Piper,
Softcover, Ausgabe von 2010, 558 Seiten
ISBN:
978-3-492-70186-0
Das hört sich wirklich gut an, man kann bei diesem Fantasy-Roman sicherlich gut die Zeit vergessen und sich treiben lassen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Daniela [Buchvogel]
#miteinanderstattgegeneinander