Musikalische Fluchten

01 März 2017

Wächter des Zwielichts von Sergej Lukianenko



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Band 3: Wächter des Zwielichts

Drei Jahre sind vergangen seit die  Inquisition ihr Urteil gefällt hat und Igor ins Zwielicht eingetreten ist. Damit hat er Gesers Pläne unabsichtlich vereitelt und der Kampf zwischen dem Dunkel und dem Licht geht weiter.

Mittlerweile haben Swetlana und Anton eine kleine Tochter Namens Nadja, die alle Anzeichen einer großen Anderen erkennen lässt. Swetlana hat die Nachtwache verlassen. Sie kann es Geser nicht verzeihen, dass er ihr Schicksalsbuch umgeschrieben und sie manipuliert hat. Sie hat schon lange vor Anton erkannt, dass auch die Lichten nicht ohne Makel sind und das der Ehrgeiz Gesers keine Grenzen kennt. Zu viele Bauernopfer gab es in den letzten Jahren in der Auseinandersetzung zwischen dem Leiter der Tag- und dem Leiter der Nachtwache. Bauernopfer, die Freunde und Kollegen waren. Sie hat Angst, dass irgendwann auch Anton und Nadja Gesers Ehrgeiz zum Opfer fallen werden.

Eines Tages bekommen alle drei Parteien der Anderen einen Brief,  in dem jemand behauptet, dass ein Magier einem Menschen anbietet ihn zu einem Anderen zu machen. Nicht durch Initiierung seitens eines Vampirs oder Tiermenschen sondern durch einfache Zauberei. Dadurch wäre der neue Andere nicht den Trieben der niederen Anderen ausgesetzt, sondern könnte ein mächtiger Zauberer werden. Laut Aussage der drei Führer ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Sie behaupten, wenn der Mensch nicht von Geburt an über bestimmte Gene verfüge, könne er nie zu einem Anderen werden. Nur eine uralte Legende berichtet davon, dass es einst einer mächtigen Zauberin gelungen sein, dies zu bewerkstelligen. Sie hat angeblich ihre Kenntnisse in einem Buch festgehalten, dem Fuaran. Doch niemand hat dieses Buch jemals gesehen noch glauben die Anderen an die Legende.

Nichtsdestotrotz soll Anton versuchen den Absender des Briefes ausfindig zu machen. Unterstützung bekommt er dabei von Kolja dem Vampir und Edgar dem Inquisitor. Letztendlich stellt sich heraus, dass alle Vorkommnisse wieder von Geser eingefädelt wurden, was Anton sehr erbost. Er fährt zu Swetlana und Nadja aufs Land um dort einige Tage Urlaub zu verbringen. Doch natürlich kann ein Lichter seinen Urlaub nicht einfach nur genießen. Überall lauert das Böse. Als zwei Kinder erzählen, sie wären im Wald einem Rudel Wölfe und einer Hexe begegnet macht sich Anton auf um die Vorfälle zu untersuchen. Er trifft Arina, eine nicht registrierte und sehr mächtige Hexe, die eine alte Bekannte von Geser und Sebulon ist. Sie steht auf der Fahndungsliste der Inquisition weil sie vor über 50 Jahren eine Abmachung gebrochen und die Anderen hintergangen hat. Anton erstattet Edgar, mit dem ihn mittlerweile fast eine Freundschaft verbindet, Bericht. Zusammen suchen sie  die Hexe auf um ihr Fragen zu den damaligen Vorfällen zu stellen. Doch Arina flieht und hinterlässt einen unermesslichen Schatz, das Fuaran. Der Finder des Fuaran wird ermordet und das Buch gestohlen. Nun machen sich Lichte, Dunkle und die Inquisition auf die Suche nach diesem Buch. Ein einmaliges Ereignis, sind die Parteien doch eher dafür bekannt, dass sie gegeneinander integrieren. Doch das Fuaran muss gefunden werden, entsprechen die Legenden doch der Wahrheit und das Buch birgt unfassbare Geheimnisse.

Während Anton, Edgar und Kolja sich auf die Suche nach dem Schatz begeben nimmt Arina Kontakt zu Swetlana auf und die Ereignisse überschlagen sich.


Kommentar:

Hier erleben wir das erste Mal, dass die drei Parteien der Anderen an einem Strang ziehen müssen. Das jemand die Macht hat alle Menschen in Andere zu verwandeln und diese Macht auch nutzt, ist für die Zauberer eine grauenhafte Vorstellung. Denn obwohl alle immer behaupten zum Wohle der Menschen zu handeln wird doch im Laufe der Geschichten deutlich, dass sie sich als privilegiert ansehen und die Menschen für sie alle nur Energiespender sind. Eigentlich sind die Anderen nur Schmarotzer, die sich auf Kosten der Menschen ernähren, bereichern und durch sie ihre Macht gewinnen. Was bliebe denn von ihrer Überlegenheit wenn es  keine Menschen sondern nur noch Andere gäbe? Da ihre Macht nun bedroht ist schaffen sie es endlich zusammen zu agieren. Gerade durch die Zusammenarbeit wird klar, dass die Unterschiede zwischen ihnen nicht mehr sehr groß sind. Swetlana erkennt die Tendenz der Lichten zu Selbstbetrug und Täuschung und steigt aus dem Spiel aus. Sie versucht auch Nadja vor Geser zu schützen, denn sie weiß, dass dieser bereit ist alles und jeden für seine Macht und für die Vormachtstellung der Lichten zu opfern.

Auch in diesem Buch gibt es wieder unterhaltsame Nebenfiguren und ein dieser Figuren wird sogar zu einem Anderen und bleibt dem Leser somit erhalten. Das bringt etwas frisches Blut in die Geschichte, die ab Band drei doch etwas eintönig wird. Die Sicht des Autors auf Russland und Moskau ist stets etwas kritisch aber liebevoll. Er hat keineswegs Scheuklappen vor den Augen sondern arbeitet die aktuelle politische Lage in seine Geschichten mit ein, was ihnen eine gewisse Tiefe und Aktualität verleiht. Mir gefällt das sehr, man hat nicht unbedingt das Gefühl reine Fantasy zu lesen sondern mitten einer modernen Geschichte zu stecken, die durchaus irgendwo genau so passieren könnte.

Fazit:

Auch wenn Band drei mittlerweile doch einige Längen hat bleibt, die Geschichte um Anton und Swetlana spannend. Es kommen einige neue Akteure hinzu und ich verspreche, in Band vier wird es wieder richtig spannend. Immer noch 8 von 10 Sternen

Titel: Die Wächter Trilogie

Beinhaltet die Bücher: Wächter der Nacht, Wächter des Tages und Wächter des Zwielichts

Autor: Sergej Lukianenko

Verlag: Heyne TB, Sammelband Ausgabe 2008, 1530 Seiten

ISBN: 978-3-453-53286-1

Umschlaggestaltung: Animagic Bielefeld


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