Musikalische Fluchten

22 März 2017

Die Oger von Stephan Russbült



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Oger sind groß, faul, gefräßig dumm und zu nichts zu gebrauchen. Sie fressen alles, was ihnen in den Rachen fällt, zur Not auch Menschen. Doch stopp, hier ist alles anders und wir werden unsere klischeehaften Vorstellungen umgehend revidieren müssen.
Eigentlich ist Mogda ein Oger wie alle anderen. Eines Tages überfällt er irrtümlicherweise einen Magier und erbeutet ein merkwürdiges Amulett. Er streift es sich arglos über und ab da nimmt sein Leben eine seltsame Wendung. Das Amulett verleiht dem Oger Intelligenz, die Kunst des Lesens und Verstehens und eine Sprachgewandtheit, vor der er selbst manchmal zurückschreckt.

Als eine bisher unbekannte Spezies, die Nesselschrecken, einen Krieg gegen die Menschen anzetteln und Orks, Trolle und Oger als Verbündete unter einen Flagge vereinen, muss sich Mogda entscheiden, auf wessen Seite er stehen will.
Da Oger aber allgemein wohl nicht so dumm sind, wie angenommen, findet er in Rator, Kruzmak und Brakbar Verbündete aus den Reihen seines Volkes, die schnell  erkennen, dass die Nesselschrecken nur den Glauben der Oger ausnutzen und sie hintergehen. Gemeinsam mit dem Menschenkind Cindil machen sie sich daran, der Bedrohung für die ganze Welt entgegenzutreten. Dabei spielt eine Prophezeiung der Oger eine große Rolle und Mogda macht sich auf, diese Prophezeiung zu erfüllen.
Während die Nesselschrecken durch die Entführung der Kinder jeder Stadt und diversen Überfällen auf allein stehende Gehöfte den Krieg vorantreiben wollen, bemüht sich Lord Felton, der Herrscher von Osberg, den Krieg zu verzögern, denn er ahnt, dass Cindiel und ihre seltsamen Verbündeten sich aufgemacht haben, um ein Mittel zur Vernichtung der Nesselschrecken zu finden. Dabei entfaltet sich Cindils Gabe zur Zauberei und sie hat einige Tricks auf Lager, die ihr und ihren Gefährten mehrmals aus der Klemme helfen. Mehr sei hier nicht verraten, jedes weitere Detail würde dem zukünftigen Leser die Spannung rauben.
Kommentar:
Nach den Dämonen hat sich der Autor nun den Ogern gewidmet und setzt ihnen ebenfalls ein Denkmal. Und wie virtuos ihm das auch diesmal gelingt. Das Buch weist liebevoll gezeichnete Charaktere auf, überraschende Wendungen und sehr viel Humor. Der Autor geht wunderbar mit der Sprache um und findet immer treffende Beschreibungen für teilweise seltsame Figuren. Ein Buch, das einen nicht mehr loslässt und neugierig auf Teil zwei macht. Der teilweise böse Humor, der auch schon bei der Dämonenreihe positiv aufgefallen ist, wird hier beibehalten. Das ist sicher nicht jedermanns Sache aber ich liebe es.
Fazit:
Wer auf schwarzen Humor steht und nicht alltägliche Figuren als Helden erleben möchte kann bei diesem Buch nichts verkehrt machen.
Leidrr ist es nur noch gebraucht oder als Ebook erhältlich, so dass eine Verlinkung zum Cover nur zum Ebook führt.
Titel: Die Oger
Reihe Die Oger Band 1
Verlag: Bastei Lübbe, Softcover, 496 Seiten
ISBN: 978-3404285211

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