Musikalische Fluchten

12 September 2016

Schattenstürmer (Die Chroniken von Siala 2) von Alexey Pehov



Der Dieb Garett und seine Gefährten machen sich auf die lange und beschwerliche Reise um das verlorene Horn des Regenbogens zu finden. Es handelt sich um ein magisches Artefakt, das den Unaussprechlichen in seine Schranken weisen soll. Der Unaussprechliche ist ein uralter Feind Sialas, der sich bereit macht, seine Ketten abzuwerfen und Siala nach Jahrhunderten erneut anzugreifen. Nur das Horn des Regenbogens kann diesen schrecklichen Feind bannen und Siala retten. Und nur der Dieb Garett kann das Horn von seinem jetzigen Standort stehlen.

Die Freunde begeben sich auf die schier aussichtlose Mission quer durch Siala und nicht alle Gefährten werden das Ziel erreichen.


Während der Reise versucht der Narr Kli-Kli Garett seine Aufgabe schmackhaft zu machen. Er erzählt von der Prophezeiung der Kobolde, in der ein Dieb und Schattentänzer das Reich vor dem drohenden Untergang retten wird. Garett glaubt jedoch nicht an Prophezeiungen und Omen und möchte eigentlich nur seine Ruhe haben, den ihm aufgezwungenen Kontrakt erfüllen und sein Gold kassieren. Doch je länger die Reise fortschreitet desto mehr Ereignisse treten ein, die in der Prophezeiung genannt werden. Und es scheint, als wären die Kobolde doch nicht ganz so dumm und naiv wie es den Anschein hat. Obwohl jeder Kli-Kli für einen kindlichen Narren hält  schlummern ungeahnte Talente in dem Kobold und er rettet Garett auf der Reise mehrmals das Leben.

Als die Gefährten die Stadt Ranneng erreichen warten die Feinde schon auf sie. Einer der Gefährten entpuppt sich als  Verräter und hat dem Feind alle Pläne der Truppe mitgeteilt. Sie werden überfallen und der Schlüssel aus Drachenstein, der das Versteck zum Horn des Regenbogens öffnen soll, wird ihnen gestohlen. Garret und Aal werden gefangen genommen und ihnen droht der Tod. Während der Gefangenschaft erfährt Garett einiges über die Pläne des Feindes und er hat wieder Visionen über vergangene Ereignisse, die ihm helfen seine Mission zu erfüllen. Nachdem Aal und Garett wieder frei sind setzen die Freunde alles daran den Schlüssel zu finden und zurück zu stehlen. Auch dabei ist Kli-Kli mit seinen genialen Ideen wieder eine große Hilfe. Sie können den Schlüssel zwar zurück erobern doch sie erfahren immer noch nicht mehr über die Identität ihres Feindes der sich „der Herr“ nennt und über Magie verfügt, die der Magie der Elfen weit überlegen ist.

Kommentar:

Eigentlich passiert in Band zwei nicht wirklich viel. Die Reise wird begonnen und sie Gefährten werden von Feinden verfolgt die sie daran hindern sollen ihr Ziel zu erreichen. Als ein starker magischer Angriff erfolgt kann Garett diesen abwehren, was ihm beweist, dass der Erzmagier Walder weiterhin in ihm existiert. Er verrät niemanden etwas von der Existenz Walders, auch nicht den Elfen. Immer wieder plagen Garett Visionen aus der Vergangenheit. Diese Visionen helfen ihm die Ereignisse besser zu verstehen. Vieles, was die Menschen und Elfen als Wahrheit ansehen ist falsch und die Fehler der Vergangenheit haben furchtbare Auswirkungen auf die Gegenwart.

Auch in Band zwei kommt der Humor nicht zu kurz. Der  Schlagabtausch zwischen Kli-Kli und Garett geht genauso unterhaltsam und witzig weiter wie er in Band eins begann. Und jeder Leser wird Garett sicherlich bedauern, ist er doch unentwegt den Späßen und dem Redeschwall des Kobolds ausgesetzt. Allen Figuren wird ausreichend Raum gelassen sich zu entfalten. Das gilt nicht nur für Garret sondern auch für seine Begleiter. Nur die Elfen scheinen so geheimnisvoll wie schon auf der ganzen Reise. Ein Lob an den Autor das er es gewagt hat die Elfen einmal anders zu beschreiben als andere Autoren. Hier sind es keine goldenen, lichten Wesen, die die Menschen in Staunen versetzen. Hier sind sie Verwandte der Orks, dunkel und mit Hauern versehen. Sie handeln aus reinem Eigennutz denn sie wissen, wenn das Reich der Menschen fällt wird der Unaussprechliche mit seinen Armeen auch bald das Reich der Elfen angreifen.

Das Cover ist viel zu düster für diesen Roman aber Kapuzenmäntel scheinen gerade in Mode zu sein, ohne darauf zu achten, ob es ist sinnvoll ist ein Cover damit zu zieren. Nicht abschrecken lassen, die Geschichte ist witzig, spannend und unterhaltsam.

Titel: Schattenstümer

Reihe: Die Chroniken von Siala 2

Autor: Alexey Pehov

Übersetzer: Christiane Pöhlmann

Verlag: Piper, TB, 448 Seiten

ISBN: 978-3492268721

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