Musikalische Fluchten

01 September 2016

Schattenkrieg (Druidenchronik Band 1) von Andreas Saumweber


Um es vorweg zu nehmen, es ist schwierig, den Inhalt dieses Buches kurz und knapp zusammen zu fassen. In Band eins dieser Trilogie wird wert auf die Einführung der Protagonisten gelegt. Jedes Kapitel ist mit dem jeweiligen Namen der Person betitelt, von der es handelt. Erst am Ende laufen die einzelnen Fäden zusammen und jede wichtige Person ist an dem Platz an dem sie sein sollte.
1999: Im Nordmeer verschwindet eine Ölplattform, in Iverness steigen die Arbeitslosenzahlen dramatisch an und Bandenkriege brechen aus. Menschen verschwinden spurlos. Überall gibt es einen sprunghaften Anstieg von Katastrophen und Gewalt, deren Ursache unklar ist. Diese Katastrophen haben Auswirkungen auf die Innenwelt. In der Innenwelt leben die Menschen ohne Technik und Fortschritt in verschiedenen Clans, angeführt von Clanführern und Druiden. Dort erkennt man schnell, dass die Ursache für diese Katastrophen das Wiederauftauchen der Schatten ist. Die Schatten sind ein uralter Feind der Druiden und sie versuchen alles, um die Innenwelt zu erobern. Vor zehn Jahren fand der letzte Krieg zwischen dem Schattenheer und den Clans statt, den die Clans unter großen Verlusten knapp gewonnen hatten. Ronan, ein Wetterdruide und sein Bruder Darrien Schattenfeind, der Anführer der Waldläufer,  sind die führenden Köpfe bei der Verteidigung der Innenwelt. Ronan stellt ein Heer zusammen während sich Darrien in die Außenwelt begibt um mehr über die Schatten und ihren Angriffsplan zu erfahren. Er kontaktiert dort die Renegaten und bittet sie um Hilfe bei der Verteidigung ihrer alten Heimat. denn auch die Renegaten waren einstmals Druiden in der Innenwelt, haben dieser Welt aber den Rücken gekehrt. 

Hauptpersonen des Buches sind  neben den Brüder Ronan und Darrien noch: Keelin, eine Krankenschwester aus Iverness, die eine Aura entwickelt, die sie als Druidin kennzeichnet. Kurz bevor die Schatten sie aufspüren und töten können, wird sie von einer Druidin gerettet und in die Innenwelt gebraucht. Dort wird sie zu einer Druidin auf dem Pfad des Heilens ausgebildet.
Veronika ist eine junge Frau aus Deutschland. Ohne Zukunftsperspektive und ohne Chance auf einen vernünftigen Job, tritt sie notgedrungen der Bundeswehr bei. Nach diversen Einsätzen u.a. in Somalia wird sie als Kompanieführerin eines Fallschirmjägerbataillons in den Kosovo versetzt. Als junge Frau hat sie es in der Männerdomäne nicht einfach. Doch durch ihren sehr ausgeprägten Gefahrensinn rettet sie ihre Einheit mehrmals vor einem Hinterhalt und erkämpft sich somit langsam den Respekt ihrer Männer. Ihre Sinne entwickeln sich immer weiter, so dass sie bald die Aura von jedem ihrer Untergegeben spüren kann. Als sich ihre Sinne immer mehr erweitern zweifelt sie langsam an ihrem Verstand. Wie auch bei Keelin, werden die Schatten auf Veronika aufmerksam und erspüren ihre Aura.
Fazit.:
Am Anfang des Buches sind die Fronten zwischen gut und böse klar. Doch je weiter man liest, desto mehr verschwimmen die Grenzen. Die Menschen, die in der Außenwelt verschwinden, werden von den Schatten entführt und in die Innenwelt gebracht. Diese Menschen werden in der Innenwelt Foromer genannt, sie werden in das Heer der Schatten gepresst und müssen in vorderster Front in einem Krieg kämpfen, der nicht der ihre ist.  Entführt, ihrer Heimat und ihrer Liebsten beraubt kämpfen sie einen verzweifelten Kampf ums überleben. Eine Flucht ist nicht möglich, da sie die Innenwelt nicht verlassen können. Dies ist nur Druiden und den Schatten möglich.
Die Kelten führen einen gnadenlosen Krieg gegen die Foromer. Sie wollen die Foromer und die Schatten genauso vernichten, wie sie einstmals die Germanen vernichtet haben. Sie kennen kein Erbarmen und keine Gnade und töten die Foromer, auch in dem Wissen, dass diese unschuldige Opfer sind. Die Schlachten werden vom Autor sehr detailreich und brutal geschildert. Mir persönlich war das fast etwas zuviel. Ein Manko für mich war auch. dass die zwischenmenschlichen Gefühle auf der Strecke bleiben. Die einzigen Schilderungen von Zuneigung gibt es zwischen Vater und Sohn.
Alles in allem ein spannendes Buch. Die Karte vorne und das Personenregister sind sehr hilfreich und das Cover finde ich absolut gelungen. Der Autor geht sehr gut mit der deutschen Sprache um, er vermeidet Wiederholungen und schafft es in gut formulierten Sätzen, ein Bild des Geschehens vor dem Auge des Lesers entstehen zu lassen. Band 2 lese ich schon.
    Titel: Schattenkrieg
    Reihe: Die Druidenchronik Band 1
    Autor: Andreas Saumweber
    Verlag: Aufbau; Softcover, 799 Seiten
    Sprache: Deutsch
    ISBN: 9783746626080  
    Umschlaggestaltung: Kai Dietrich

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